Zusammenbau und Vorbereitung der Modelle
Es ist hilfreich, bestimmte Teile getrennt zu bemalen, beispielsweise die Masten, die Beiboote oder die Gittereinsätze bei Handelsschiffen, weil man sonst an bestimmte Stellen nur noch schwer oder gar nicht mehr drankommt.
Wenn man ein Modell mit einem Rumpf aus Zinn oder Resin hat, sollte man die Löcher für die Takelage auf jeden Fall VOR der Bemalung bohren, um beim Bohren hinterher die Farbe nicht zu beschädigen.
Für die Bemalung ist es hilfreich, das Modell auf einem klassischen Base befestigen, 32-mm- oder 40-mm-Rundbases funktionieren gut. Ihr könnt dann das Modell daran anfassen oder es in einen Miniaturenhalter einspannen. Für die Befestigung empfehle ich Pattafix oder etwas Vergleichbares, das hält auch ein Linienschiff ersten Ranges (okay bei der Santissima Trinidad bin ich mir nicht ganz sicher, weil ich das nicht probiert habe).
Bemalung
Wenn die Grundfarben drauf sind, malt einmal mit stark verdünntem Lack (matt oder seidenmatt) über das ganze Modell. An einigen Ecken reiben sich Farben sehr leicht ab, etwa an den Kanonen.
Denkt bei der Bemalung auch immer daran, dass es bei allen Flotten zwar vorherrschende Farben gab, allerdings hat jeder Kapitän sein Schiff so gestrichen, wie er die Mittel und die Lust hatte (oder wie es ihm sein Admiral nahegelegt hat). Es gab auch noch kein RAL-System (hätten die deutschen Staaten nur mal eine große Marine gehabt … ), von daher sind Farbabweichungen zwischen Schiffen und unterschiedliche Bemalungen nicht so tragisch.
Takelage
Nehmt euch zum Takeln Zeit. Wenn man unter Zeitdruck arbeitet, passieren schneller frustrierende Fehler und ein falsch angeklebtes Tau ist schwerer zu beheben als eine Stelle, an der ihr übergemalt habt.
Folgende Reihenfolge beim Takeln hat sich bei mir bewährt:
- Stehendes Gut mit Garn anbringen
- Segel ankleben
- Webleinen aus Acryl ankleben
- Flaggen setzen
Vor dem Ankleben der Segel biege ich die (zumindest bei Rahsegeln) einmal um ein Rundholz oder einen dickeren Stift, um die Wölbung zu erhalten. Zum Ankleben haben sich bei mir zwei Varianten bewährt. Entweder verwende ich Gel-Sekundenkleber oder, wenn ich den nicht da habe, streiche ich auf die Klebestelle am Segen etwas Holzleim auf und flüssigen Sekundenkleber auf die Klebestelle am Mast. Wenn ihr nur flüssigen Sekundenkleber nehmt, saugt das Segel den einfach auf und die Haftung ist mies bis nicht vorhanden.
Bei den Webleinen solltet ihr euch überlegen, ob ihr die vor oder nach dem Lackieren anklebt. Wenn ihr sie vor dem Lackieren anklebt, wird das transparente Acryl etwas milchig, glänzt aber nicht mehr. Außerdem werden eventuell vorhandene Sekundenkleberstellen, die auch glänzen würden, kaschiert. Wenn ihr mit der Airbrush lackiert, sollte nur der Druck niedrig sein. Ich finde das persönlich schöner als glänzende Webleinen, aber das muss jeder selbst für seine Schiffe entscheiden.
Denkt bei Flaggen und Wimpeln daran, woher der Wind kommt – im Normalfall von hinten! Die Flaggen sollten daher nach vorne wehen. Der Fahrtwind war nicht stark genug, dass sie hätten nach hinten wehen können.