Logbuch * 450Y2 * Sandtiefe * 003
Helmawr's Gerechtigkeit und die Gesetze des Imperialen Hauses gelten in der ganzen Makropole.
Das Generatorium. Eigentlich ein Ort, von dem aus alle Slums, Fabriken und Handelsposten der Sandtiefe Energie beziehen. Sei es für Arbeitsmaschinen, Lebenserhaltungssysteme oder profanes Licht. Und neben all den Ecken und Winkeln von Sandtiefe war auch das Precinct Fortress der Kripo "Sandtiefe" davon abhängig. Um so schlimmer war es zu erfahren, dass korrupte Aufseher im Generatorium nicht nur Energie sondern auch Profit generierten. Arglosen Bewohnern wurde kurzzeitig das Licht abgestellt, um sie anschließen zu erpressen. Doch bei ihrem letzten Erpressungsversuch haben sich die korrupten Schweine vergriffen.
Niemand stellt in meinem Büro das Licht aus, ohne mich vorher lieb und höflich zu fragen.
Ich hätte wissen müssen, dass die korrupten Aufseher nicht allein an dem Geschäft interessiert waren. Wachtmeister 26ß22 „Eberhofer“ stieß als erster auf eine der Escherdamen und wollte gerade ihre Personalien aufnehmen, als sich plötzlich ein Schuss aus seinem Bolter löste.
Randnotiz - Autorisierungsstufe 'Captain': Die Escherdame erwiderte blitzschnell mit einem Schuss aus ihrem Nadler in „Eberhofers“ Oberschenkel. Von diesem Moment an, wie hätte man es bei Eschern auch anders erwarten sollen, ging alles ganz schnell. Während der eine Teil der plötzlich auftauchenden Ganger, wild kreischend um sich schoss, blitzte der andere Teil mit unheimlicher Stille und Grazie um jede Biegung bis sie entweder direkt vor dir standen, oder aus irgendeiner ungeahnten Ecke her auf einen schossen. Kurzzeitig verloren wir durch diese unorthodoxe Kampfweise unsere Einheitendisziplin.
Die Nadel grimmig aus dem Oberschenkel ziehend blickte "Eberhofer" durch die Helmlinsen in ein schadenfrohes Lächeln der kecken Escherdame. Der Wahlhebel am Bolter schnippte auf Auto und dem Fräulein verging jedes Lächeln. Mit letzer Kraft versuchte das nicht mehr ganz so kecke Escherlein eine Tür zu erreichen, doch dann sackte sie direkt davor zusammen. Oberwachtmeister 4𝛀∙93∙ "Hubsi" sprang fast so wild wie diese aufgetakelten Tanten "Eberhofer" zur Hilfe. Erst zwang er zwei Bunte Hühnchen zu seiner linken in Deckung zu gehen und dann erwischte er die buntesten Federn unmittelbar hinter dem ahnungslosen "Eberhofer". Doch dieses bunte Federvieh war zäher als die ersten Damen. Als hätte sie die Schrotladung "Hubsis" Flinte einfach inhaliert, sprang sie wieder auf und ließ "Eberhofer" mit einem gezielten Schuss zu Boden gehen.
In der Zwischenzeit lieferte sich 'altgothisch zwei' nach eigenen Angaben mit mindestens drei weiteren Eschern ein wildes Feuergefecht, ohne das eine Seite einen Vorteil erzielen konnte.
Krönung des Durcheinander war schließlich ein widerliches Tentakelmonster welches sich zwischen mir, Automaton 66Γ14 "Der Dicke" und 030𝛟∙2 „Pfarrer Braun“ auf der einen Seite und 'altgothisch eins' auf der anderen Seite durch alte Rohre quetschte. Zu 'altgothisch eins' hatten wir wenige Sekunden zuvor bereits jeglichen Kontakt verloren. Doch als hätte dieses vielarmige Ding aus Schacht 35 ß 713 uns alle aufgeweckt, kehrte plötzlich die Disziplin wieder zurück. Oberwachtmeister 39𝚯27 „Derrick“ schloss zu 'altgothisch zwei' auf, um ihn im Feuerkampf zu unterstützen, 030𝛟∙2 „Pfarrer Braun“ und 110Д5 „Schimanski“ deckten mir den Rücken, während ich und Automaton "Der Dicke" Oberwachtmeister "Hubsi" und Wachtmeister "Eberhofer" zur Unterstützung eilten. Und als hätten sie diese anschwellende Disziplin gerochen, die ihrer wilden Art zu wider ist, entschwand eine Escher nach der anderen zurück in die Schatten aus der sie gekrochen kam. Entgegen aller Wahrscheinlichkeit stand der gebeutelte Wachtmeister "Eberhofer" wieder auf und öffnete die Tür, hinter die sich anfangs die kecke Escherdame retten wollte. Ein Kontrollraum für das Generatorium an dessen Ende eine Heckeinheit der Escher stand. "Eberhofer", der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte, zeigte mit dem Finger drauf und schnaubte knapp zu Oberwachtmeister "Hubsi", der sich gerade einen vergifteten Pfeil aus dem Allerwertesten zog, "Da!"
Nach der Schleicherin mit dem Bogen war noch so ein junges Ding mit Autopistole dran. Ich hatte immer noch keine Sicht zu Oberwachtmeister "Hubsi" und Wachtmeister "Eberhofer". Aber die den gang vor mir vorbeifliegenden Boltgeschosse weckten die Hoffnung in mir. Nur den Automaton hatte ich noch nicht so richtig im Griff. Statt mir zu folgen, marschierte er den Gang hinunter, öffnete eine Tür und feuerte auf irgendetwas. Leider konnte mir die spätere Datenauslese des Automaton keine Angaben über die beschossenen Ziele liefern. Ich schloss zum Automaton auf, als ich plötzlich Wachtmeister "Eberhofer" kreischen hörte.
Später beim Doc im Aufwachraum gab Wachtmeister "Eberhofer" zu Protokoll: "Und schließlich kam ein Gespenst auf mich zu, mit hundert Klingen aus ihrem Mund." Und tatsächlich wies "Eberhofers" Körper dutzende Stich und Schnittverletzungen auf. Zu diesem Zeitpunkt wussten wir dann auch, dass dieses Gespenst bereits 'altgothisch eins' filetiert hatte.
In dem Moment, als es in der Tür über dem leblosen "Eberhofer" stand und Oberwachtmeister "Hubsi bei der Zerstörung der Heckeinheit sah, schossen der Automaton und ich die spukende Banshee nieder.
Der Doc war sehr teuer. Aber wenn es jemand verdient hatte, dann Wachtmeister 26ß22 „Eberhofer“. Wenngleich er seitdem etwas verstört und grimmig geworden ist.
Nachdem die Escher sicher verschwunden waren, wurden alle potenziell korrupten Aufseher einem Adepten des Mechanicus übergeben, der sie zu Servitoren umrüstete und wieder an alter Stelle mit neuer Aufgabe einsetzte. Der Rest wird voraussichtlich in nächster Zeit auf keine Dummen Ideen mehr kommen.