Schmerz, so viel Schmerz … Stöhnend öffnete sie die Augen, doch das Licht stach wie eine Lanze durch ihren Kopf.
"Ruhig, Kath, es wird bald besser."
Sishka sprach leise, sie flüsterte fast, wie Kath dankbar bemerkte – so tat es nur weh und brachte sie nicht fast um. Da sie zu schwach war, sich zu erheben, blieb sie liegen. "Was ist passiert, Sish?"
Ihre Stellvertreterin gluckste. "Du hast bewiesen, dass dein Dickkopf ebenso hart wie ein Hammer ist."
"Das habe ich mitbekommen. Aber danach?" Sie wagte es, leicht zu blinzeln, und erkannte die Umrisse Sishkas. "Was ist passiert, nachdem dieser Muskelberg mit der Intelligenz eines Hammers mich erwischt hat? Und was ist mit dem Ambot passiert?"
Sishka zuckte mit den Schultern. "Der Ambot ist weg. Keine Ahnung, wer den geholt hat. Wahrscheinlich dieselben, die ihn auch geschickt haben, dem Imperator sei Dank. Uns hat er jedenfalls sehr geholfen. Ich will mir nicht ausmalen, was passiert wäre, wenn er nicht plötzlich aufgetaucht wäre. Gut, er hat hauptsächlich als Amboss für den Hammer gedient, aber da war er angeblich nicht allein, wie ich gehört habe.
"Pass bloß auf, bis ich wieder auf den Beinen bin."
"Wie immer." Sie räusperte sich. "Dich hat es sehr schlimm erwischt. Wir wollten uns zurückziehen, konnten es aber nicht. Wären wir mit dir abgehauen, hätten wir die Belohnung für die Bewachung der Kisten nicht erhalten, und die Credits brauchten wir, um dich zum Doc zu bringen. Verdammt, das war teuer."
"Das glaube ich", krächzte Kath. "Wir brauchen dringend einen eigenen, der sich um unsere Köpfe und Gliedmaßen kümmert. Erinnere mich daran, einen anzuheuern."
"Hab ich schon. Die Goliaths hatten, nachdem wir ein paar von ihnen die Luft aus den Muskeln gelassen haben, einen ihrer seltenen Geistesblitze und sind haben das Sumpfrattenspalier ergriffen. Wir konnten also sowohl die Kisten als auch die Siedlung sichern. Das brachte einen Haufen Credits und ich nutzte die Chance, um Doc Bi ein gutes Angebot zu machen. Sie arbeitet jetzt für uns, nachdem sie dich zusammengeflickt hatte. Und erinnerst du dich an die beiden Gören Lirand und Ironja? Die hatten den Kampf beobachtet und waren so begeistert, dass sie bei uns mitmachen wollten."
Kath versuchte zu lachen. Es klang allerdings mehr wie ein Husten. "Ich merke, du versuchst schon, meinen Thron an dich zu reißen, kaum dass ich weg bin für ein paar Stunden."
"Tage. Es waren mehrere Tage. Aber du solltest jetzt das hier gegen die Schmerzen trinken, damit du morgen wieder laufen kannst." Dreiauge hielt ihrer Königin eine Schnabeltasse mit einer eklig stinkenden Flüssigkeit an die Lippen. Diese schluckte sichtbar angewiedert, während Sishka fortfuhr: "Barraba muss etwas aus einer der Kisten stibitzt haben, jedenfalls hatte sie plötzlich so einen komischen Anhänger und verhielt sich ganz seltsam. Und dann tauchte plötzlich eine Botschaft von Nemo …"
"Nemo?" Kath keuchte, halb vor Entsetzen und halb vor Schmerz. "Frak! Was in aller Kropole will denn der Herr der Spione von uns?"
"… von Nemo auf, der den Anhänger zurückforderte. Also gingen wir zum Treffpunkt, um seinen Agenten den Anhänger zurückzugeben, auch wenn Barraba das nicht wollte. Naja, wir wollten es, gerieten aber in einen Hinterhalt von Van Saar, die den Anhänger selbst haben wollten. Die Kurzfassung, wir konnten uns alle mit viel Glück weitestgehend in einem Stück absetzen und Nemo den Anhänger zurückgeben. Die ausführliche Geschichte erzähle ich dir, wenn du wieder auf den Beinen bist und wir zum Markt gehen können. Für Kupa ging die Geschichte nämlich ziemlich ins Auge. Wortwörtlich."
Frak, war der letzte Gedanke, den Königin Kath "Nona" Velthius noch fassen konnte, bevor die Medikamente ihre Wirkung taten und sie einschlief.
Die Furien der Tiefe nach Spiel 2